Oberstufenschule Lengg

Die Oberstufenschule Lengg (OSSL) erfüllt einen Bildungsauftrag des Volksschulamtes und unterrichtet Schülerinnen und Schüler mit Sonderschulbedarf. Im Kanton Zürich betrifft dies rund zwei Prozent aller Kinder und Jugendlichen. Der Unterricht folgt dem offiziellen Lehrplan und den Schülerinnen und Schülern stehen nach Abschluss verschiedene Wege offen – sei es eine Berufslehre oder eine andere weiterführende Anschlusslösung. Das ausgestellte Zeugnis ist identisch mit demjenigen der Regelschule.

Momentaufnahme OSSL

Die OSSL legt grossen Wert darauf, dass die Jugendlichen stolz auf ihre Aufgaben und ihr Werk im Schulalltag sind. Die Erfahrung zeigt, dass weniger kognitiv fokussierte Fächer das Selbstwertgefühl fördern, da die Schülerinnen und Schüler der OSSL mit Lernschwächen zu kämpfen haben. Fächer mit viel Mitbestimmung steigern jedoch ihre Motivation. Diese Erkenntnis bestärkt die OSSL darin, die Schulentwicklung in dieser Richtung weiter voranzutreiben. Auch Angebote, die im Lehrplan nicht als eigenständiges Fach auftauchen, aber einem Fach zugeordnet werden könnten, tragen zur Motivation bei. Beispiele hierfür sind der Theaterunterricht, freiwilliger Musikunterricht und auch der Unterricht im Schulgarten. Durch Aktivitäten wie beispielsweise die Zubereitung des Znünis entwickeln die Jugendlichen praxisorientierte Kompetenzen und erleben ihre Selbstwirksamkeit. Diese Förderung geschieht auch durch die Stärkung der Identität der Jugendlichen sowie durch soziales Verhaltenstraining (z. B. soziales Lernen, Selbstverteidigungskurse) und Genderlektionen (z. B. Mädchen- oder Knabenstunden).

 

Im Jahr 2024 fand eine umfassende externe Schulevaluation statt, die alle sieben Jahre durchgeführt wird. Die folgenden Abschnitte befassen sich mit den Ergebnissen dieser Untersuchung:

 

Die Evaluation bestätigte, dass an der OSSL die Kultur der Achtsamkeit und Vielfalt Anerkennung findet. Die schriftliche Befragung der Eltern ergab, dass sie von den Lehrpersonen ernst genommen werden. Die Mehrheit der Eltern fühlt sich gut oder sehr gut über die Fortschritte und Lernschwierigkeiten ihrer Kinder informiert. Der respektvolle Einbezug der Eltern in die Schulischen Standortgespräche (SSG) ist an der OSSL stark ausgeprägt. Lehrpersonen beziehen die Eltern aktiv in die Förderung ihrer Kinder ein – etwa durch die Einschätzung des Kindes bei der Vorbereitung auf das SSG, bei der Anpassung der Lernziele oder bei der Unterstützung zu Hause. Die Gespräche sind so gestaltet, dass Eltern und Jugendliche ihre Meinungen und Wünsche einbringen können, wodurch Schule und Familie voneinander profitieren und sich gegenseitig unterstützen.

 

Die Schülerinnen und Schüler schätzen die vielfältigen Schulanlässe. Ein besonderes Highlight ist zum Beispiel die Silvesterfeier mit dem Friedenspreis, der jedes Jahr verliehen wird. Alle Jugendlichen wählen mit einer schriftlich begründeten Würdigung eine Person aus jeder Klasse, die dieses Ehrendiplom erhält. Erfolgreiche Ideen aus der Schülerschaft wie der Handy-Tag, die Akzeptanz von Trainerhosen, Mottowochen oder das Schulradio RADIOSSL haben grosse Anerkennung gefunden. Das Potenzial der Demokratiebildung (z. B. Klassenrat, Schulvollversammlung) sollte an der OSSL weiterhin stärker genutzt werden. Seit 2024 widmet sich die Sozialpädagogik intensiver der Förderung von Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Schülerschaft.

 

Die hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden beruht auf verschiedenen Faktoren: Die Führungsgrundsätze der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung betonen den förderlichen Fokus und die Leitungsperson bindet die Mitarbeitenden aktiv und unter Berücksichtigung ihrer persönlichen und beruflichen Interessen in die Schulentwicklung ein. In der schriftlichen Befragung erhielt die Leitung in fast allen Aspekten Höchstwerte. Mehrfach wurde in Interviews die hohe Präsenz der Schulleiterin, ihr lösungsorientiertes Handeln sowie ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen hervorgehoben. Neue Mitarbeitende erhalten eine umfassende Einführung, beginnend bereits vor den Sommerferien (z. B. Kennenlernen an den Teamtagen mit Plauschteil, Einführungstag, Mentoring durch ein Teammitglied, ausführliches Probezeitgespräch). Zudem profitiert die Schule von speziellen Angeboten der EPI Stiftung, wie etwa dem Casemanagement für erkrankte Mitarbeitende oder einer Ombudsstelle.

 

Mit diesen anerkennenden und motivierenden Ergebnissen aus der Fachstelle für Schulbeurteilung im Auftrag der Bildungsdirektion des Kantons Zürich geht die OSSL gestärkt in das kommende Jahr und setzt ihre sinnstiftende Tätigkeit fort.

Porträt Priska von Arx, Schulleiterin
Porträt Priska von Arx, Schulleiterin
«Wir stärken die Identität der Jugendlichen durch gezielte Reflexion und soziales Verhaltenstraining.»
Priska von Arx, 
Schulleiterin 

Die Schule in Zahlen

Oberstufenschule Lengg; Mitarbeitende in Stellenprozenten
Oberstufenschule Lengg; Aufteilung Schülerinnen und Schüler

Kurzinformation Oberstufenschule Lengg

Die Oberstufenschule Lengg (OSSL) ist eine Sekundarschule für Jugendliche mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Das Angebot der OSSL umfasst drei Jahrgangsklassen für die Oberstufen­schulzeit, eine Klasse für altersdurch­mischtes Lernen (AdL) sowie eine 15plus-Klasse als Verlängerung der Schulzeit. Der Unterricht folgt dem Lehrplan des Kantons Zürich, berücksichtigt aber auch angepasste Lernziele. 



Fachbeirat Schulen

Marco Beng, CEO

Peter Kägi

Marijana Minger

Natalia Rodriguez

Priska von Arx



info@ossl.ch
www.ossl.ch