Silvia Kraus | Street1 |

Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum: Unser vielfältiges Angebot



Epilepsie ist eine komplexe Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Familien in vielerlei Hinsicht beeinflussen kann. Fast ein Prozent der Bevölkerung ist von Epilepsie betroffen – in der Schweiz sind das rund 80’000 Menschen, davon etwa 15‘000 Kinder und Jugendliche. Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum (SEZ) in Zürich widmet sich seit über einem Jahrhundert der nachhaltigen Behandlung und Erforschung dieser Erkrankung.



Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum: Vielfältiges Angebot für Menschen mit Epilepsie

Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum (SEZ) ist eine stark vernetzte Organisation, in der Expertinnen und Experten eng zusammenarbeiten, um umfassende Dienstleistungen im Zusammenhang mit Epilepsie anzubieten. Die Erkrankung Epilepsie umfasst eine Gruppe von Krankheiten, die durch spontane epileptische Anfälle gekennzeichnet sind. Es existieren mehr als 30 verschiedene Formen von Epilepsie und zahlreiche Arten von epileptischen Anfällen. Am Zentrum wird eine ganzheitliche, longitudinale epileptologische Betreuung angeboten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, sowie für Menschen mit Epilepsie und Beeinträchtigung.


Im SEZ liegt der Fokus auf der spezialisierten Behandlung und umfassenden Unterstützung von Menschen mit Epilepsie. Die Auswirkungen der Krankheit können persönliche, medizinische, soziale und gesellschaftliche Bereiche betreffen, und das SEZ ist darauf ausgerichtet, ganzheitliche Hilfe anzubieten. Somit bietet das Zentrum medizinische Versorgung, eine kostenlose Sozialberatung, Forschung, eine Spitalschule sowie Angebote mit betreutem Wohnen, geschützter schulischer Betreuung und Tätigkeiten an geschützten Arbeitsplätzen.



Epileptologie an der Klinik Lengg: Fachliche Expertise und moderne Versorgung

Die Klinik Lengg mit dem Bereich Epileptologie ist Teil des SEZ und ist die schweizweit grösste Klinik, die sich ausschliesslich auf die Abklärung und Behandlung von Epilepsien und anfallsartigen Störungen spezialisiert hat. In der Klinik Lengg arbeiten Fachpersonen aus den Bereichen Neurologie, Pflege, Pädiatrie, Psychiatrie, Neuropsychologie, Klinische Psychologie, Therapie und Sozialberatung interdisziplinär zusammen und bieten die modernsten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der Epileptologie an.

Die Klinik Lengg arbeitet in einem kooperativen Netzwerk (Zentrum für Epileptologie und Epilepsiechirurgie, ZEE) mit dem UniversitätsSpital Zürich (USZ) und dem Universitäts-Kinderspital Zürich (Kispi) zusammen, um prächirurgische Untersuchungen durchzuführen und die Möglichkeit einer epilepsiechirurgischen Operation zu evaluieren und eine Operation zu ermöglichen bzw. zu begleiten.



Forschung und internationale Zusammenarbeit

In der epileptologischen Forschung konzentriert sich das SEZ auf verschiedene Schwerpunkte. Dazu gehören die Entwicklung von Verfahren zur Auswertung von MRI-Bildern (mittels KI und dies schon seit über 15 Jahren), die Forschung im Bereich der klinischen Neurophysiologie (EEG-Forschung und Forschung mit intrakraniellen Elektroden), die Grundlagenforschung im Bereich Neuropsychologie von Gedächtnis, Sprache und sozialer Kognition sowie die Erforschung der Ursachen und Behandlung nicht-epileptischer psychogener Anfälle. Viele Forschungsprojekte werden in internationalen Kooperationen durchgeführt. Die Forschungsgruppen am SEZ sind über das "Zurich Neuroscience Center" (ZNZ) mit den Hochschulen in Zürich (UZH und ETH) vernetzt. Das Ziel dieser Forschungsstrebungen ist ein besseres Verständnis der Epilepsie-Erkrankungen und die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie.

 


Epilepsiespezifische Sozialberatung

Ein einzigartiges Angebot des SEZ ist die ambulante Sozialberatung, die individuell und alltagsorientiert bei Fragen rund um Epilepsie und ihre Auswirkungen auf den Alltag Unterstützung anbietet. Diese Dienstleistung steht schweizweit allen Epilepsiebetroffenen und ihren Angehörigen kostenlos zur Verfügung, unabhängig von einer medizinischen Behandlung in Klinik Lengg. Die ambulante Sozialberatung wird durch das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) und die Schweizerische Epilepsie-Stiftung finanziert.

 


Die EPI Spitalschule: Bildung für junge Patienten

Die EPI Spitalschule unterrichtet täglich junge Patientinnen und Patienten im Alter von 4 bis 16 Jahren, die stationär in der Klinik Lengg betreut werden. Damit wird sichergestellt, dass die Kinder und Jugendlichen den Anschluss an den Unterricht ihrer Heimatschule behalten. Das interdisziplinäre Team der Klinik Lengg bringt heilpädagogische Beobachtungen ein und berät auch die Eltern und die Heimatschule.



Das EPI WohnWerk: Betreutes Wohnen und Arbeiten

Das EPI WohnWerk bietet Erwachsenen mit einer Beeinträchtigung, oft in Kombination mit Epilepsie, ein Zuhause. Hier finden Menschen Unterstützung, die auf Betreuung und Pflege angewiesen sind. Tagesstätten und Werkstätten ermöglichen sinnvolle Tätigkeiten und eine geregelte Tagesstruktur. Das EPI WohnWerk bietet diverse Schulungen für Fachpersonen an mit der Möglichkeit zur Weiterbildung im Sozial- und Gesundheitswesen zum Thema Epilepsie.

 


Schweizerische Epilepsie-Stiftung: Die Trägerin des SEZ

Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum wird von der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung (EPI) getragen. Die 1886 gegründete Stiftung setzt sich für Menschen mit Epilepsie oder anderen neurologischen Fragestellungen und Beeinträchtigungen ein und fördert deren Integration in die Gesellschaft. Die Stiftung erfüllt verschiedene Leistungsaufträge der öffentlichen Hand, insbesondere des Kantons Zürich, und ist Trägerin mehrerer Betriebe, darunter das EPI WohnWerk, die Klinik Lengg, die Oberstufenschule Lengg und die Schenkung Dapples. Sie investiert ihre Mittel zweckgebunden und zielgerichtet.

 


Fazit: Das Schweizerische Epilepsie-Zentrum in Zürich bietet umfassende Unterstützung bei der Behandlung von Epilepsie

Unser Ziel ist, eine unverzichtbare Anlaufstelle für alle Epilepsie-Betroffenen, deren Angehörige, Vorgesetzte und Fachpersonen zu sein. Das Kompetenzzentrum bietet nicht nur umfassende diagnostische und therapeutische Unterstützung, sondern engagiert sich auch in Forschung. Das SEZ bietet Ausbildungsprogramme für medizinisches Fachpersonal an und unterstützt Betroffene kompetent bei den Herausforderungen der Erkrankung im Berufs- und Alltagsleben.

Das SEZ setzt auf modernste Technologien und innovative Methoden, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Dabei arbeitet es eng mit Partnerinnen und Partner zusammen und beteiligt sich an internationalen Projekten. Damit ist das SEZ nicht nur in der Schweiz, sondern auch international ein wichtiger Akteur in der Behandlung von Epilepsie.


 

Bild von swissepi.ch
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Silvia Kraus
Leiterin Marketing und Kommunikation