Schenkung Dapples

In Krisenzeiten – wie der andauernden Pandemiesituation – sind sie besonders gefragt: die Angebote sozialer Institutionen wie jene der Schenkung Dapples.

Fachsimpeln in der Trainings- und Orientierungswerkstatt

Auch 2021 hatte die Coronapandemie Auswirkungen auf die Arbeit in den Institutionen der stationären Jugendhilfe. Einige personelle Engpässe mussten gemeistert werden. Die Mitarbeitenden der Schenkung Dapples trugen sämtliche von der heiminternen Task Force beschlossenen Massnahmen diszipliniert und solidarisch mit. Es gab keinerlei Spaltung, sondern einen regen Austausch und ein gemeinschaftliches Handeln. Das war und ist sehr positiv und damit zu erklären, dass die Mitarbeitenden in Kinder- und Jugendheimen auch ohne Corona täglich als Krisenmanagerinnen und Krisenmanager agieren. Dafür sorgen die umtriebigen Kinder und Jugendlichen, die ihr Umfeld mit ihrem Einfallsreichtum und mit ihren Höhen und Tiefen ständig auf Trab halten. 

 

Die Menschen, die in den sogenannten «helfenden Berufen » arbeiten, stellen sich naturgemäss nicht in den Vordergrund. Sie machen wenig Lärm und wer keinen Lärm macht, wird leider auch nicht gehört. Die Pflegeberufe wussten mit ihrer erfolgreichen Pflegeinitiative «Für eine starke Pflege» die Gunst der Stunde zu nutzen. Bei den Mitarbeitenden in den Kinder- und Jugendheimen besteht hier ein Nachholbedarf und die Behörden, Verbände und die Politik sind zu ermuntern, die Anstellungsbedingungen des Erziehungspersonals in den Jugendheimen zu verbessern und auch in den Kinder- und Jugendheimen den Nachwuchs zu fördern und zu sichern. 

 

Die niedrige Nettofluktuationsrate von 7.3 % zeugte von einer hohen personellen Stabilität. Dabei ist festzuhalten, dass die personellen Wechsel ausnahmslos im sozialpädagogischen Bereich stattfanden. Demgegenüber durften vier Mitarbeitende ein Jubiläum feiern. Und ein treuer Sozialpädagoge wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Erfreulicherweise wird er der Institution mit seiner reichen Erfahrung gelegentlich noch als Springer zur Verfügung stehen.

 

Auch wenn es ein herausforderndes Jahr war, besteht auch Grund zur Dankbarkeit. Denn es hat sich gezeigt, dass die sozialen Institutionen in diesen Krisenzeiten besonders gebraucht werden. Viele Familiensysteme waren überlastet, viele Jugendliche wurden in der Schule «abgehängt», sie konnten den Übergang von der Schule in eine berufliche Weiterbildung nicht bewältigen, bekamen psychische Schwierigkeiten oder verloren sonst den Boden unter den Füssen.


Die Nachfrage nach den diversen Wohn-, Schul- und Ausbildungsangeboten der Schenkung Dapples war entsprechend sehr gross. Trotz der ausserordentlichen Lage gelang es, den Jugendlichen in Not und den zuweisenden Stellen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und ein «gutes Plätzchen» zu bieten. Positive Beziehungen zu zuweisenden Stellen und die Vollbelegung aller Angebote war das erfreuliche Resultat dieser Bemühungen.


Aufgrund der hohen Auslastung fiel auch der Kostgeldertrag deutlich höher aus als budgetiert und der Kantonsbeitrag zur Defizitdeckung fiel mit 6.7 % des Gesamtaufwands entsprechend sehr niedrig aus. Auch die Lehrwerkstätten trugen mit ihrem beträchtlichen Umsatz zum guten Jahresergebnis bei. Dabei bewiesen die Ausbildungsbetriebe einmal mehr, dass eine gute Ausbildung der Lernenden und der produktive Erfolg durchaus vereinbar sind.


2021 wurden die Verordnungen zum neuen Kinder- und Jugendheimgesetz (KJG) des Kantons Zürich erlassen. Die geplante Einführung von Gesetz und Verordnungen auf Beginn 2022 bedeutete sowohl für die kantonale Behörde (Amt für Jugend und Berufsberatung) als auch für die davon betroffenen Institutionen eine grosse Herausforderung. Noch sind die Errungenschaften des neuen KJG hinter offenen Umsetzungsfragen und administrativem Mehraufwand verborgen, aber «gut Ding will Weil haben». Da letztendlich alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich die bestmögliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, ist Zuversicht angezeigt. Besonders wichtig ist hier der gute Dialog zwischen der kantonalen Verwaltung und den Institutionen, die die Kinder und Jugendlichen betreuen.

Bild von swissepi.ch
Bild von swissepi.ch
«Eine Ausbildung zu absolvieren, steht bei den Jugendlichen immer zuoberst auf der Liste ihrer selbst formulierten Ziele.» 
Richard Fischer, 
Heimleiter  

Schenkung Dapples in Zahlen


47

Einweisungen

31 zivilrechtlich
16 strafrechtlich


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Kurzinformation Schenkung Dapples

Die Schenkung Dapples ist ein offenes Erziehungsheim für dissoziale Jugendliche im Alter zwischen 16 und 22 Jahren. Die Jugendlichen werden von strafrechtlichen und zivilrechtlichen Behörden eingewiesen. Es stehen sechs Ausbildungsbereiche (Mechanik, Schreinerei, Malerei, Küche, Betriebsunterhalt, Büro), eine Trainings- und Orientierungswerkstatt, eine interne Berufsschule sowie verschiedene sozialpädagogische Wohnformen zur Verfügung.


Fachbeirat Schenkung Dapples
Marco Beng
Stefan Forster
Patrik Killer
Karin Maeder (bis Juni 2021)
Oliver Riesselmann (bis Juni 2021)
Hans Ulrich Zellweger
Dr. Raphaela Zürcher Kramer


dapples@dapples.ch
www.dapples.ch