Ausstellung «Vom inneren Licht»

Bald ist Halbzeit der Ausstellung «Vom inneren Licht» in der EPI Kirche. Lesen Sie dazu ein Interview mit der Künstlerin Veronika Maria Becker, die hauptberuflich in der Pflege im EPI WohnWerk tätig ist.

Liebe Veronika, welches deiner Bilder ist dein Lieblingsbild?

Mein Lieblingsbild heisst «weit, weit weg …». Es hängt links neben der grossen Orgel. Die Grüntöne haben etwas sehr Ruhiges und Ausgleichendes.


Warum ist es für dich wichtig, dass deine Bilder in einer Kirche hängen?
Weil sie etwas Spirituelles haben. Sie weisen auf etwas hin, das grösser oder tiefer als wir selbst ist – darum nenne ich meine Ausstellung «Vom inneren Licht». Beim Malen tauche ich richtig in eine andere Welt ein. Es gibt mich dann nicht mehr, denn ich bin im Bild. Ich nehme mir auch nie vor, etwas Bestimmtes zu malen. Es kommt einfach aus mir heraus. Ich staune anschliessend selber, was entstanden ist.


Wann beginnst du jeweils zu malen?

Ich musste mich schon öfters von lieben Menschen verabschieden. Einige Bilder entstanden im Rahmen einer Sterbebegleitung. Ich habe mit Farben und Formen vieles verarbeitet. Sehr wichtig ist mir die Begleitung und Betreuung unserer Bewohnenden auf dem A2. Ich schaue immer, was Positives bei einem Bewohnenden da ist und versuche zu verstehen, was bei einem bestimmten Verhalten dahintersteht. Ich fokussiere mich nicht aufs Negative und versuche, möglichst vorurteilsfrei auf Menschen zuzugehen. Genauso male ich auch. Ich interpretiere nichts in meine Bilder hinein, sondern lasse sie einfach auf mich wirken.


Wie bist du beim Aufhängen deiner Bilder in der Kirche vorgegangen?
Ich hängte Stück für Stück auf. Am Anfang startete ich mit dem grossen Bild mit Metallrahmen beim Altar und dann kam eines nach dem anderen dazu … bis die Ausstellung ein Ganzes wurde.


Kannst du uns erzählen, mit was für Materialien du experimentierst?
Ich versuchte schon mit Kaffeesatz, Asche und mit vielen anderen Materialien aus der Natur zu malen  ̶  das macht Spass! Ich bin eine Person, welche die Natur sehr genau anschaut. Ich habe eine Fähigkeit, mir Details gut einzuprägen. Ein Beispiel: Ich habe Verwandte in Panama. Auf dem Flug zu ihnen schaute ich mir die Wolken sehr genau an. Dann malte ich in einem Strandhaus, das mein Atelier war, viele Wolkenbilder. Zwei davon hängen rechts neben dem Klavier beim Tabernakel, wo die Hostien aufbewahrt ist und das Ewige Licht brennt.


Ganz herzlichen Dank für das Interview, Veronika!


Die Ausstellung dauert noch bis zum 20. März 2022, geöffnet ist sie von 8 Uhr bis 18 Uhr. Weitere Informationen finden sie hier: Ausstellung «Vom Inneren Licht».